Oft werde ich von meinen Familien die ich fotografiere gefragt, ob sie Zuhause auch schöne Kinderfotos machen können, wenn ich nicht da bin? Da es so viele Momente gibt, die sie gerne festhalten wollen, mich ja nun nicht aber 24/7 buchen können. Auch wenn ich mich darüber freuen würde. Natürlich könnt ihr das! Und ich helfe euch dabei. Mit diesen 5 kurzen Tipps bekommt ihr eine direkte Handlungsanweisung und könnt sie sofort umsetzen. Ich mag es ja simpel. Und ich weiß, dass es gerade vielen Familien ähnlich geht. Also nicht lang schnacken. Los geht´s.
Ich habe es mir angewöhnt Zuhause meine Kamera immer in der Nähe liegen zu haben. Nun habe ich keine kleinen Kinder mehr, vor denen ich sie beschützen muss. Ganz im Gegenteil, sobald sie eine Kamera sehen in Kombination mit mir rennen sie weg oder halten sich komische Dinge vors Gesicht. Allerdings gelingt es mir oder anderen Familienmitgliedern auch öfter mal, die empfindliche Technik mit Lebensmitteln zu überhäufen. Deshalb, legt eure Kamera in eure Nähe, aber immer noch mit genügend Sicherheitsabstand vor allen Familienmitgliedern. Und ganz wichtig, in regelmäßigen Abständen den Akkustand überprüfen und die Bilder sichern. Das mache ich auch nicht nach jedem Bild, aber so circa aller zwei Wochen sichere ich mir die Bilder auf dem Rechner. Das sie nicht unbenutzt auf der Festplatte verstauben, dazu komme ich in einem anderen Blogpost zu sprechen.
Wenn wir die Kamera griffbereit haben, dann gelingt uns auch von dem besten Moment ein Foto. Denn wer kennt es nicht? Euer Kind springt nach Herzenslust in die tiefste Pfütze während eures sonntäglichen Spaziergang. Gut, das ihr die Kamera dabei hattet. Diese Momente sind schnell vorbei, sie auf Foto zu bannen, bedarf ein wenig an Übung. Dazu komme ich in einem anderen Blogpost zu sprechen. Es gibt aber Momente die länger andauern, oder die sich öfter wiederholen. Die zu einem Ritual für euer Kind oder eure Familie geworden sind. Wo euer Kind richtig vertieft im Spiel ist. Zum Beispiel. Euer Kind legt sich Abends neben sein Kuscheltier, deckt es zu und liest ihm aus dem Wimmelbuch eine Gute-Nacht-Geschichte vor. Ein perfekter Moment, der gut geeignet ist als Erinnerung festgehalten zu werden. Und das Gute ist, falls ihr an diesem Tag mit dem Foto nicht zufrieden seid, probiert es einfach ein nochmal.
Warum seid ihr mit dem Foto nicht zufrieden? Vielleicht weil im Hintergrund viel Unruhe herrscht. Der bunte Kuscheltierberg, der sich am Ende des Bettes stapelt. Oder die Froschtapete, die mit dem gelben Karomuster der Gardine um Aufmerksamkeit buhlt. In einem Kinderzimmer kann es auch durchaus vorkommen, dass Spielzeug den ganzen Boden bedeckt und zusätzlich für Unruhe sorgt. Für letzteres habe ich einen Pro-Tipp. In den Händen haltet ihr, wie gelernt, die Kamera, und eure Füße nutzt ihr um elegant das Spielzeug zur Seite zu schieben. Klingt einfach? Ist es nicht, denn ihr müsst leise und vorsichtig sein, damit ihr das Kind nicht aus dem Moment reißt. Viel Freude beim Ausprobieren. Einfacher ist es, sich einen neutralen Hintergrund zu suchen. Wo dem Kind bei Betrachtung des Bildes keine störende Elemente aus dem Kopf wachsen. Darauf solltet ihr wirklich achten.
Wenn ihr einen solch unruhigen Hintergrund vor euch habt, oder eher hinter eurem Kind - wechselt die Perspektive. Stellt euch hin, klettert aufs Bett oder von mir aus, krabbelt unter das Bett (aber passt auf die Kuschelmonster auf, die schlafen dort unten vielleicht schon), oder legt euch neben euer Kind. Durch den Perspektivwechsel ändert sich natürlich auch der Hintergrund. Gerade wenn es ein Ritual ist, welches euer Kind gerne Abends macht, könnt ihr an verschiedenen Tagen, verschiedene Perspektiven ausprobieren. Oder ihr geht näher ran. Damit verschwindet auch störender Hintergrund und ihr konzentriert euch auf das wesentliche. Probiert euch aus. Lasst euch Zeit.
Okay. Das sollte eigentlich Tipp Nummer Eins sein. Denn ohne Licht funktioniert keine Kamera. Licht ist für Fotos elementar. Also schaut, dass ihr ausreichend Beleuchtung zur Verfügung habt. Am Besten ist es natürlich mit dem Licht zu fotografieren. Sitzt euer Kind mit dem Gesicht zum Fenster und liest ein Buch, könnt ihr hier ein richtig gutes Foto machen. Ein toller Moment und natürliches Licht. Perfekt. Ihr könnt aber auch mit anderen Lichtquellen für Helligkeit sorgen. Und scheut euch nicht, den ISO an eurer Kamera nach oben zu stellen. Erst ab ISO 1600 kommt es bei den gängigsten Modellen zu einem Rauschen. Aber das ist jetzt zu viel Technik, das bearbeiten wir ein anderes Mal. Wenn ihr gegen das Licht fotografiert, also in Richtung des Lichtes, dann entscheidet sich eure Kamera im Automatikmodus dafür, die Helligkeit korrekt einzustellen. Da sehe ich für euer Kind im Vordergrund leider schwarz. Im wahrsten Sinne des Wortes. Das Licht reicht hier nicht aus, damit euer Kind auf dem Foto gut zu erkennen ist. Vielleicht bekommt ihr euer Kind ja mit einem kleinen Trick dazu, sich umzudrehen. Probiert es einfach mal aus.
Falls euch diese Tipps gefallen, dann speichert euch doch meine Seite einfach als Lesezeichen ab. Auf Instagram habe ich auch immer kleine anschauliche Grafiken erstellt, die ihr euch in eurer Kollektion merken könnt. Damit habt ihr immer einen kleinen Spickzettel zur Hand.
Wenn ihr eure Kamera noch besser kennenlernen möchtet, und Lust habt, eure praktisch erlernten Tipps mit Nerdwissen anzureichern, dann schaut auf jeden Fall in der nächsten Zeit nochmal hier im Blog vorbei. Denn ich werde in den nächsten Monaten auch noch auf technische Details an eurer Kamera eingehen, ohne jedoch den Technikfreak raushängen zu lassen. Das bin ich nämlich absolut nicht.
Also bleibt gespannt. Und bis bald!
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